Montag, 31. August 2009

- Entre- Deux-

Entre- Deux heißt das Dörfchen mit 5000 Einwohnern, in dem ich mich hier befinde. Entre- Deux (= Zwischen zwei), weil es sich auf einem Gebiet zwischen zwei Vulkanen befindet. Die sind aber schon längst erloschen!!
Wer schon gegoogled hat, weiß, dass La Réunion eine Insel mit ganz verschiedenen Kulturkreisen, Religionen und Hautfarben ist. Der größte Teil der Einwohner sind Nachfahren afrikanischer Sklaven, 25% sind indischer Herkunft, 30% Europäer und einen winzigen Teil der Population machen die Chinesen aus. Die Insel ist also ein Mix der unterschiedlichsten Länder auf ganz kleinem Raum.
Und so ist auch Entre- Deux. Die meisten Einwohner haben eine dunkle Hautfarbe oder sind zumindest knackig braungebrannt. Zwischen denen bin ich gestern ein bisschen aufgefallen, als ich mir das Dorf mal genauer angeguckt habe. Es ist wirklich klein, aber es gibt alles, was man so braucht: einen großen Einkaufsladen, die Post, Polizei, Office du tourisme, eine Kirche.

Mit dem Bus braucht man 20 Minuten nach St. Pierre. Das ist die zweitgrößte Stadt auf La Réunion und die Stadt mit dem schönsten Strand, weil er nämlich weißen Sand und türkises Wasser hat. Er sieht genauso aus, wie diese traumhaften Kalenderbilder von den Seychellen oder der Karibik.

Letztes Jahr sind wir dort geschnorchelt und die Bewerbung für das Hotel hier hab ich nicht ganz ohne Hintergedanken abgeschickt. ;)

Auf dem Rückweg zum Hotel kam mir der Eiswagen entgegen. Er hat die Melodie von „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ gespielt, was mich sehr verwundert hat, denn obwohl hier grade Winter ist, liegt kein Schnee. ;) Aber während des restlichen Tages ging mir die Melodie dann nicht mehr aus dem Kopf. Ich denke genau das war der Sinn.

Sonntag, 30. August 2009

- les prémières impressions -

Mein Hotel heißt "Le Dimitile" (gut zu googlen) und ist traumhaft schön. Es besteht aus lauter kleinen Häuschen, in der Mitte ist ein Garten mit Pool und überall sind bunte, exotische Pflanzen. Ein Traum!!

Gestern und heute konnte ich mich akklimatisieren, aber ab Montag geht der Spaß los.
Dann bin ich für jeweils drei Wochen in den verschiedenen Bereichen des Hotels: Rezeption, Küche, Zimmerservice, Büro, Restaurant..


Die Anlage mit Pool und den kleinen Häuschen.
Hinter mir ist noch die Rezeption und das Restaurant.

Der Eingang zu meinem kleinen Reich und der Ausblick von meinem Fenster aus.

Die Familie, die das Hotel leitet, kommt ursprünglich aus d'Alsace, Straßburg, und ist vor 15 Jahren nach L.R. ausgewandert. Jetzt haben sie zwei Kinder, 8 und 11, beides Mädchen. Die Ältere lernt in der Schule deutsch, was hier viele tun, denn die Deutschen sind die größte Touristengruppe auf La Réunion. Danach kommen Österreicher und Spanier und irgendwann die Italiener.

Die Sprache auf der Insel (kreolisch) unterscheidet sich vom Französichen wie Bayerisch vom Deutschen und ich verstehe noch gar nichts!
Wenn die (wirklich total netten) Angestellten, sei es der Koch, der Kellner oder eines der Zimmermädchen also anfängt mich auf kréol zuzutexten, ist das als wenn er chinesich redet!
Ich frage also nach, was er/sie gesagt hat und derjenige wiederholt es- was mir aber auch nichts bringt.
Es ist wirklich wie eine komplett andere Sprache. Würden sie es aufschreiben, sähe ich vielleicht die Ähnlichkeiten mit dem Französischen, aber so - aucune chance!! :)
Es endet damit, dass sie versuchen vernünftiges Französich mit mir zu reden (das können nicht alle!) und dass ich das, was ich verstanden hab, mit meinem Französisch wiedergebe. Wir reden manchmal aneinander vorbei und mein verzweifelt- interessierter Gesichtsausdruck ist dann der Auslöser für unsere nächste Lachsalve.
Ich bin ja noch nicht lange hier, aber bis jetzt haben wir beim Essen immer gelacht. ;)

Aber ich bin da ganz optimistisch: Als ich letztes Jahr während des Austausches auf L.R. war, konnte ich die Kréolen - ja,wie die Ohrringe ;) - schon nach zwei Wochen verstehen.... Alors, MOTIVATION! :)

Samstag, 29. August 2009

- Der Weg ist das Ziel -

Dieser weise Spruch lag mir (leider nur auf deutsch) auf der Zunge, als ich nach 11 Stunden Flug über das Rollfeld stokelte. Einiges hatte ich auf dem Weg schon über mich und das Leben gelernt.

- Turbulenzen sind leichter auszuhalten, wenn man sie überschläft.
- Die Toilettenkabine gibt einem doch immer wieder das Gefühl, sie würde proportional zur Zeit schrumpfen.
- Eine schöne Aussicht macht den ganzen Flugstress innerhalb von Sekunden wieder gut.
- Sonne macht glücklich.

Den Rest lern ich jetzt eben auf La Réunion. :)



Ein toller Ausblick über den Süden der Insel- fantastique!!