Samstag, 21. November 2009

- Rueckblick nach 3 Monaten -

Geht gut/ besser:

Kréol verstehen, teilweise ganze Sätze, aber mindestens den Sinn

Busfahrten managen

Spontan auf das Anquatschen von den Leuten reagieren, worauf meistens ¼ Std interessante Unterhaltung folgt

Shoppen!!!!

Mit der Hitze klarkommen

Tausend neue Leute kennen lernen und Namen merken.

Fotos machen, überall und von jedem - Alles für euch, zum Zeigen!!!

Wasserfälle und Meeresbuchten- sooo schön!

Spontan sein- sonst laeuft hier gar nichts ;)

Ferien geniessen!!! JAAH..

Geht gar nicht:

Dauernd NUR Sonne

Keinen Sport machen

Müdigkeit überwinden

Schnelle, fette Spinnen und fliegende Kakerlaken. Trotz der Zeit: ich find’s immer noch eklig!!!

Wissen, dass zu Hause der tolle Winter ist und hier jeden zweiten Tag trotz Lichtschutzfaktor 50 (!!) ’ne rote Nase bekommen

Die Mücken!!!!!

- auf dem neuesten Stand -

Hallo ihr Lieben, nach langer, langer Zeit melde ich mich wieder.

Es gab einige Komplikationen im Hotel, ich habe gekündigt und wohne für genau 17 Tage bei einem Freund (genauere Beschreibungen kommen später), danach werde ich mich bis zu meinem Rückflug in einem Hotel in St Denis einquartieren.

Die Zeit nun genieße ich in vollen Zügen, endlich habe ich FERIEN! Ich hab Zeit die Insel zu entdecken, kann unternehmen was ich will.

Außerdem lerne die riesengroße, superliebe Familie meines Mitbewohners kennen. Wir sind dauernd unterwegs – was ein bissl stressig ist- aber jede Minute macht Spaß und alle sind total nett und offen. Ich bin in den Tagen hier schon brauner geworden als während der ganzen 3 Wochen im Hotel.

Einen Tag haben wir mit Freunden komplett am Strand verbracht und abends bei seiner Familie typisch reunionaisisch „boucané bringelle“ (-Schweinefleisch mit Auberginen-) gegessen.

Wir sind mit einer Freundin die ganze Ostküste hochgefahren, waren an allen touristisch- sehenswürdigen Orten und an ein paar speziellen Stellen, die nur die Einwohner kennen. Im „Bassin bleu“ bin ich von Klippen in das kristallklare Wasser gesprungen und geschnorchelt. Für Volleyball, sonnen und Picknick war auch noch Zeit und die Kultur kam mit zwei Kirchenbesuchen ebenfalls nicht zu kurz.

Endlich haben wir auch mal eine Diskotour gemacht. Auf der Hochzeit hab ich ja schon mit dem reunionaisischem Tanzstil Bekanntschaft gemacht und in den Diskos bin ich nun wieder auf ihn gestoßen. Es gab aber viele, die es mit beibringen wollten – lach- und die Nacht war echt lustig. Gegen halb 6 sind wir dann ins Bett gefallen. ;)

Das Coolste überhaupt war aber, als wir in St. Rose bei strömendem Regen unter Wasserfällen gebadet haben, während die Touristen hinter uns in Regenjacken durch den Schlamm gewatet sind. :D


Und endlich habe ich mich mit den Franzosen, die bei dem Austausch letztes Jahr dabei waren, getroffen. Es war super, sich mal wieder zu sehen- immerhin haben wir einen Monat zusammen verbracht. Wir haben Fotos angeguckt, die ganzen Insider wieder hervorgekramt und es war ein richtig schöner Nachmittag. Samstag machen wir erstmal alle zusammen Party.

Hier ist also Action angesagt und ich finde es klasse, die Insel wieder so zu sehen, wie ich sie letztes Jahr erlebt habe. Bunt, abenteuerlich und immer wieder etwas Neues, das es zu entdecken gibt.

Samstag, 7. November 2009

- über "weinen" und "regnen" (KEINE GRAMMATIK!)-

Früher konnte ich die Verben „weinen“ (pleurer) und „regnen“ (pleuvoir) nie auseinander halten, weil auch die Konjugationen so ähnlich sind. Jetzt weiß ich: Das macht nichts. Beide sind so themenähnlich, dass man auch mal das Eine durch das Andere ersetzen kann. Denn:
Wem ist nicht zu weinen zu mute, wenn ihn drei Tage Dauerregen auf einer der tropischsten Insel im Indischen Ozean ins Haus verbannen?? Den Insulanern weicht dann die Farbe aus dem Gesicht und die Touristen gucken schon gleich wie sieben Tage Regenwetter, dabei sind’s doch erst 3?! Wahrscheinlich vorausschauend?!

Nur ich find’s lustig! Sonne haben die doch dauernd hier und der Regen ist echt nicht von schlechten Eltern. Auf dem Weg von meinem Hotelzimmer zur Küche (50 m) sind sowohl meine Regenjacke als auch Jeans durchgeweicht. Jaa, nicht nur außen nass, auch innen nass!! T-Shirt also auch nass.

Also das Wetter übertreibt! Wenn schon Regen, dann auch mit Gewitter, Blitz und Sturm und weil wir ja auf dem Berg wohnen, kriegen wir das Meiste ab. Gestern ist ein Blitz wohl ziemlich in der Nähe eingeschlagen, denn ich war so geblendet, dass ich die Augen schließen musste und dann sofort wieder aufriss, weil mich die Lautstärke des Donners (ich hatte grad mit „einundzwanzig“ angefangen) so erschreckt hat.
Ihr seht, ich hab hier NATUR PUR :D

Gleichzeitig ist der Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Bis jetzt gibt es nur Erdbeben in dem Gebiet, aber es dauert wohl nicht mehr lange... - er brodelt schon seit Oktober. Am Anfang dachte ich, dass der Donner schon der Vulkanausbruch wäre, aber dazu ist er doch ein bisschen zu weit weg :D

Nun hab ich also heute Zeit Blogeinträge zu schreiben und Sachen zu machen, die sonst eher hinten anstehen.
Es kommt also demnächst noch mehr Neues, denn ich bleib ja nicht immer bei Regen im Zimmer ;) hihiii
Bis dahin, nasse Grüße,
eure Sandra

Freitag, 30. Oktober 2009

- It's get'n hot in here -

Hallo ihr Lieben.
Heute habe ich einen heißen Tag auf dem Markt von St. Paul verbracht. Dafür musste ich ein Viertel der Insel umrunden, was 2 Stunden gedauert hat. Immer freitags findet dieser wunderschöne Markt statt, der überhaupt nicht mit unserem Markt auf dem Rathausplatz zu vergleichen ist, denn:

-- Der Markt in St. Paul ist direkt auf der Strandpromenade. Während du also grad an ein paar Gewürzen schnupperst und überlegst, ob die Vanilleschoten zu Hause genauso gut riechen, hörst du das Wellenrauschen und eine Möwe kreist über dir. Das ist nicht schlecht!! Strand hinter Stand. ;)

-- Neben unzähligen Gemüse-, Obst-, Gewürz-, Fisch-, Fleischständen findet man auch Marmelade (Geschmack: Guave, Ananas, Litschi), Holzschnitzereien, Tücher, Kleider, Schmuck, Röcke, Badesachen, Taschen, Trommeln, kleine und große Souvenirs und so weiter und so fort. Alles ist natürlich typisch tropisch und richtig reunionaisisch. Statt Äpfeln sieht man Mangos, Ananas und Papaya. Kiwi, Weintrauben und Kokosnuss ersetzten Birnen. Die Marke „margouillat kreol“ ist überall, dazu der passenden Gecko (=margouillat) auf den Klamotten.

Der Markt ist also ein Basar, auch wenn die bunten Stoffe, Gerüche und (wieder mal) alle Nationalitäten auf einem Haufen eher an eine internationalen Strandparty erinnern.


Vor allem ist er eine Attraktion für Touristen, die zu den tropischen Temperaturen auch den afrikanischen Flair suchen… und finden. Jeder dritte spaziert mit einer Kamera herum- so auch ich … Voilà :)





Das ist grüner und roter Piment. Die Einwohner essen ihn meist ganz kleingehackt und ein Teelöffel reicht für eine Mahlzeit. Die ganz Harten schaffen eine Schote pro Essen. Die Schoten sind nicht länger als ein kleiner Finger und dünn. Ich hab das Zeug schon 4 mal probiert und danach jedes Mal ne halbe Stunde nichts mehr schmecken können. Es ist also durchaus scharf ;)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

- Hallo Welt, ich bin da! -

Ich habe das Gefühl angekommen zu sein. Ich dachte nicht, dass so ein Gefühl kommen würde, aber nun ist es da und ich bin echt glücklich. Das Heimweh ist verschwunden. Ich freu mich natürlich auf zu Hause, aber jetzt LEBE ist erst mal hier.

Ich kenne die Leute aus dem Hotelteam, weiß wem ich vertrauen kann, wer nett ist und wen ich eher nicht brauche. Ich stehe für mich ein, setze mich durch und lasse mich sowieso nicht mehr ausnutzen.
Mein kleines Seelenkaff hier, wo sich jeder auf der Straße grüßt, ist irgendwie meine Stadt. In der Freizeit fahr ich nach St. Pierre und vielleicht von da aus weiter an der Küste lang in andere Städte. Geldmanagen, um genug Wasser kümmern, meine kleine Bude haushalten, das ist alles zum Alltag geworden.
Selbst wenn ich den Französisch- Kreol Mix immer noch nicht verstehe, bekomme ich überall das, was ich haben will und kann mich mit den Leuten auch einfach nur so super unterhalten. Alle reagieren positiv auf meinen Aufenthalt, sprechen mich auf meinen Akzent an, wollen wissen, wie ich auf La Réunion gekommen bin und wie Deutschland ist.
Jedes Mal wenn ich wieder vor etwas neuem Unbekannten stehe, zb. gestern Frisör, steht es wie eine kleine Hürde vor mir, die ich natürlich nehme. Und wenn sie dann geschafft ist, geht es mir super, ich bin erleichtert und auch stolz und die nächste Hürde ist schon gar nicht mehr so hoch. Das ging mir am Anfang mit Allem so: Baguette kaufen, Busplan erfragen, das spontane Angequatsche der Leute verstehen und reagieren, mit Verkäufern verhandeln.. Lauter simple Dinge, die nur erst einmal gemacht werden müssen, damit sie einfach werden.
Und nun bin ich da, kann diese ganzen Sachen, gehe locker auf Neues zu, will alles sehen und kennenlernen.

Montag, 19. Oktober 2009

- Dipavali: Indisch für Anfänger -

Dass La Réunion, wie der Name schon sagt, wirklich ein Aufeinandertreffen der unterschiedlichsten Kulturen, Religionen und Hautfarben ist, ist - denk ich - schon allseits bekannt.
Gestern, in St. Pierre und hat mich das Indische Fest „Dipavali“ (Betonung auf der 1. und 4. Silbe) nochmal davon überzeugt.

Dipavali heißt „Fest des Lichtes“ und ist im Hinduismus so wichtig, wie bei uns Weihnachten. Drei Tage lang wird getanzt, gefeiert und Musik gemacht und am Ende findet ein Marsch durch St. Pierre statt. Der zieht jedes Jahr unzählige Menschen auf die Straßen der größten südlichen Stadt La Réunions und auch an diesem Abend war ordentlich was los..

An der Uferpromenade sind wir erst einmal über eine indischen Bazar gegangen. In bunten Ständen und geschmückten Zelten wurden indische Traditionen für alle interessierten Nichtinder präsentiert. Da gab es den typischen goldenen Bollywood- Film- Schmuck, dicke Armbänder, Gewänder in allen Farben, Bilder, Gewürze, Schwerter (huch?) und man konnte sich mit Henna bemalen lassen.
Die knalligen Farben, die exotischen Gerüche von Gewürzen und indischen Spezialitäten, diese große Vielfalt unterschiedlicher Leute und im Hintergrund das Meeresrauschen- das war schon überirdisch! :)


Nachdem wir unsere Namen auf Tamil übersetzen lassen haben, setzten wir uns an den Straßenrand der Hauptstraße. Und BAMM!! hatte ich auf einmal das Gefühl am Hildesheimer Straßenrand vor dem Museum zu sitzen und auf den Schützenumzug zu warten. Das war echt witzig.
Nach einer Stunde Warten- die Kreolen sind ein eher langsames Völkchen- kam die Parade auch bei uns vorbei. Buntgeschmückte Wagen, tanzende Mädchen und trommelnde Jungs haben eine tolle Stimmung gezaubert und überall sah man wie wild die Fotoapparate schwenken. Meinen natürlich auch..



Es war eine einzigartige Atmosphäre und ein tolles Erlebnis, das mir gezeigt hat, wie wenig ich leider über die Kultur weiß.
Warum zum Beispiel, sieht man so viele Elefanten? Warum haben die 6 Arme? Und warum hat Licht für die Hindus so eine besondere Bedeutung? Bei Wikepedia werde ich wohl die Antworten finden, aber falls von euch jemand die Antworten weiß- her damit!

Jeder einen Taco (Teigtasche mit Fleisch, Salat und Sauce) mümmelnd, haben wir dann das abschließende Feuerwerk am Hafen bestaunt.
Nun ist Dipavali vorbei und wir können uns langsam schon weihnachtlich einstimmen. ;)
Ein paar Fotos von der Hinfahrt. Sollte ich erwähnen, dass es in einem weißen Cabrio war?? ;) Hier also Amélies und meine Fotokünste:



Donnerstag, 15. Oktober 2009

- Werwolf - Euphorie.. -

Gestern habe ich mir meinen freien Tag mit Laufen, Rumgammmeln, Musikhören nett gestaltet und mal wieder ein bisschen Power getankt.

Abends war ich mit Chef, Chefin und den Kindern auf einem Konzert in der Stadt Tampon (seltsamer Name oder? ;)) . Pierre Garand, Spitzname: Garou (franz. =Werwolf) ist ein in Frankreich ziemlich berühmter Sänger, von dem sogar ich vorher schon gehört hatte.



Das Konzert sollte draußen stattfinden und nur 2 € Eintritt kosten, deswegen bin ich davon ausgegangen, dass es in kleinem Rahmen stattfinden würde. Pustekuchen. Ein riesengroßer Platz war voll mit singenden, klatschenden und jubelnden Menschen vor einer überdimensionalen Bühne, die ich in Deutschland noch nicht gesehen habe. Jaaa, man soll dieses kleine und temperamentvolle Inselvölkchen nicht unterschätzten ;)

In der Stadt findet nämlich gerade das Blumenfest – vergleichbar mit unserem Schützenfest - statt und Garou wurde als „special Act“ eingeladen, deswegen war das Konzert auch nicht so teuer. Die Stimmung war super und es hat total viel Spaß gemacht. Das war echt der perfekte Abschluss eines freien Tages..


Rechts die Bühne, dahinter in Rot der große Rummelplatz.
Das ist der Link zu einem Lied, das den Musikstilvon Garou wiedergibt. Auf dem Konzert waren aber auch viele schnellere Lieder dabei.