Samstag, 21. November 2009

- Rueckblick nach 3 Monaten -

Geht gut/ besser:

Kréol verstehen, teilweise ganze Sätze, aber mindestens den Sinn

Busfahrten managen

Spontan auf das Anquatschen von den Leuten reagieren, worauf meistens ¼ Std interessante Unterhaltung folgt

Shoppen!!!!

Mit der Hitze klarkommen

Tausend neue Leute kennen lernen und Namen merken.

Fotos machen, überall und von jedem - Alles für euch, zum Zeigen!!!

Wasserfälle und Meeresbuchten- sooo schön!

Spontan sein- sonst laeuft hier gar nichts ;)

Ferien geniessen!!! JAAH..

Geht gar nicht:

Dauernd NUR Sonne

Keinen Sport machen

Müdigkeit überwinden

Schnelle, fette Spinnen und fliegende Kakerlaken. Trotz der Zeit: ich find’s immer noch eklig!!!

Wissen, dass zu Hause der tolle Winter ist und hier jeden zweiten Tag trotz Lichtschutzfaktor 50 (!!) ’ne rote Nase bekommen

Die Mücken!!!!!

- auf dem neuesten Stand -

Hallo ihr Lieben, nach langer, langer Zeit melde ich mich wieder.

Es gab einige Komplikationen im Hotel, ich habe gekündigt und wohne für genau 17 Tage bei einem Freund (genauere Beschreibungen kommen später), danach werde ich mich bis zu meinem Rückflug in einem Hotel in St Denis einquartieren.

Die Zeit nun genieße ich in vollen Zügen, endlich habe ich FERIEN! Ich hab Zeit die Insel zu entdecken, kann unternehmen was ich will.

Außerdem lerne die riesengroße, superliebe Familie meines Mitbewohners kennen. Wir sind dauernd unterwegs – was ein bissl stressig ist- aber jede Minute macht Spaß und alle sind total nett und offen. Ich bin in den Tagen hier schon brauner geworden als während der ganzen 3 Wochen im Hotel.

Einen Tag haben wir mit Freunden komplett am Strand verbracht und abends bei seiner Familie typisch reunionaisisch „boucané bringelle“ (-Schweinefleisch mit Auberginen-) gegessen.

Wir sind mit einer Freundin die ganze Ostküste hochgefahren, waren an allen touristisch- sehenswürdigen Orten und an ein paar speziellen Stellen, die nur die Einwohner kennen. Im „Bassin bleu“ bin ich von Klippen in das kristallklare Wasser gesprungen und geschnorchelt. Für Volleyball, sonnen und Picknick war auch noch Zeit und die Kultur kam mit zwei Kirchenbesuchen ebenfalls nicht zu kurz.

Endlich haben wir auch mal eine Diskotour gemacht. Auf der Hochzeit hab ich ja schon mit dem reunionaisischem Tanzstil Bekanntschaft gemacht und in den Diskos bin ich nun wieder auf ihn gestoßen. Es gab aber viele, die es mit beibringen wollten – lach- und die Nacht war echt lustig. Gegen halb 6 sind wir dann ins Bett gefallen. ;)

Das Coolste überhaupt war aber, als wir in St. Rose bei strömendem Regen unter Wasserfällen gebadet haben, während die Touristen hinter uns in Regenjacken durch den Schlamm gewatet sind. :D


Und endlich habe ich mich mit den Franzosen, die bei dem Austausch letztes Jahr dabei waren, getroffen. Es war super, sich mal wieder zu sehen- immerhin haben wir einen Monat zusammen verbracht. Wir haben Fotos angeguckt, die ganzen Insider wieder hervorgekramt und es war ein richtig schöner Nachmittag. Samstag machen wir erstmal alle zusammen Party.

Hier ist also Action angesagt und ich finde es klasse, die Insel wieder so zu sehen, wie ich sie letztes Jahr erlebt habe. Bunt, abenteuerlich und immer wieder etwas Neues, das es zu entdecken gibt.

Samstag, 7. November 2009

- über "weinen" und "regnen" (KEINE GRAMMATIK!)-

Früher konnte ich die Verben „weinen“ (pleurer) und „regnen“ (pleuvoir) nie auseinander halten, weil auch die Konjugationen so ähnlich sind. Jetzt weiß ich: Das macht nichts. Beide sind so themenähnlich, dass man auch mal das Eine durch das Andere ersetzen kann. Denn:
Wem ist nicht zu weinen zu mute, wenn ihn drei Tage Dauerregen auf einer der tropischsten Insel im Indischen Ozean ins Haus verbannen?? Den Insulanern weicht dann die Farbe aus dem Gesicht und die Touristen gucken schon gleich wie sieben Tage Regenwetter, dabei sind’s doch erst 3?! Wahrscheinlich vorausschauend?!

Nur ich find’s lustig! Sonne haben die doch dauernd hier und der Regen ist echt nicht von schlechten Eltern. Auf dem Weg von meinem Hotelzimmer zur Küche (50 m) sind sowohl meine Regenjacke als auch Jeans durchgeweicht. Jaa, nicht nur außen nass, auch innen nass!! T-Shirt also auch nass.

Also das Wetter übertreibt! Wenn schon Regen, dann auch mit Gewitter, Blitz und Sturm und weil wir ja auf dem Berg wohnen, kriegen wir das Meiste ab. Gestern ist ein Blitz wohl ziemlich in der Nähe eingeschlagen, denn ich war so geblendet, dass ich die Augen schließen musste und dann sofort wieder aufriss, weil mich die Lautstärke des Donners (ich hatte grad mit „einundzwanzig“ angefangen) so erschreckt hat.
Ihr seht, ich hab hier NATUR PUR :D

Gleichzeitig ist der Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Bis jetzt gibt es nur Erdbeben in dem Gebiet, aber es dauert wohl nicht mehr lange... - er brodelt schon seit Oktober. Am Anfang dachte ich, dass der Donner schon der Vulkanausbruch wäre, aber dazu ist er doch ein bisschen zu weit weg :D

Nun hab ich also heute Zeit Blogeinträge zu schreiben und Sachen zu machen, die sonst eher hinten anstehen.
Es kommt also demnächst noch mehr Neues, denn ich bleib ja nicht immer bei Regen im Zimmer ;) hihiii
Bis dahin, nasse Grüße,
eure Sandra

Freitag, 30. Oktober 2009

- It's get'n hot in here -

Hallo ihr Lieben.
Heute habe ich einen heißen Tag auf dem Markt von St. Paul verbracht. Dafür musste ich ein Viertel der Insel umrunden, was 2 Stunden gedauert hat. Immer freitags findet dieser wunderschöne Markt statt, der überhaupt nicht mit unserem Markt auf dem Rathausplatz zu vergleichen ist, denn:

-- Der Markt in St. Paul ist direkt auf der Strandpromenade. Während du also grad an ein paar Gewürzen schnupperst und überlegst, ob die Vanilleschoten zu Hause genauso gut riechen, hörst du das Wellenrauschen und eine Möwe kreist über dir. Das ist nicht schlecht!! Strand hinter Stand. ;)

-- Neben unzähligen Gemüse-, Obst-, Gewürz-, Fisch-, Fleischständen findet man auch Marmelade (Geschmack: Guave, Ananas, Litschi), Holzschnitzereien, Tücher, Kleider, Schmuck, Röcke, Badesachen, Taschen, Trommeln, kleine und große Souvenirs und so weiter und so fort. Alles ist natürlich typisch tropisch und richtig reunionaisisch. Statt Äpfeln sieht man Mangos, Ananas und Papaya. Kiwi, Weintrauben und Kokosnuss ersetzten Birnen. Die Marke „margouillat kreol“ ist überall, dazu der passenden Gecko (=margouillat) auf den Klamotten.

Der Markt ist also ein Basar, auch wenn die bunten Stoffe, Gerüche und (wieder mal) alle Nationalitäten auf einem Haufen eher an eine internationalen Strandparty erinnern.


Vor allem ist er eine Attraktion für Touristen, die zu den tropischen Temperaturen auch den afrikanischen Flair suchen… und finden. Jeder dritte spaziert mit einer Kamera herum- so auch ich … Voilà :)





Das ist grüner und roter Piment. Die Einwohner essen ihn meist ganz kleingehackt und ein Teelöffel reicht für eine Mahlzeit. Die ganz Harten schaffen eine Schote pro Essen. Die Schoten sind nicht länger als ein kleiner Finger und dünn. Ich hab das Zeug schon 4 mal probiert und danach jedes Mal ne halbe Stunde nichts mehr schmecken können. Es ist also durchaus scharf ;)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

- Hallo Welt, ich bin da! -

Ich habe das Gefühl angekommen zu sein. Ich dachte nicht, dass so ein Gefühl kommen würde, aber nun ist es da und ich bin echt glücklich. Das Heimweh ist verschwunden. Ich freu mich natürlich auf zu Hause, aber jetzt LEBE ist erst mal hier.

Ich kenne die Leute aus dem Hotelteam, weiß wem ich vertrauen kann, wer nett ist und wen ich eher nicht brauche. Ich stehe für mich ein, setze mich durch und lasse mich sowieso nicht mehr ausnutzen.
Mein kleines Seelenkaff hier, wo sich jeder auf der Straße grüßt, ist irgendwie meine Stadt. In der Freizeit fahr ich nach St. Pierre und vielleicht von da aus weiter an der Küste lang in andere Städte. Geldmanagen, um genug Wasser kümmern, meine kleine Bude haushalten, das ist alles zum Alltag geworden.
Selbst wenn ich den Französisch- Kreol Mix immer noch nicht verstehe, bekomme ich überall das, was ich haben will und kann mich mit den Leuten auch einfach nur so super unterhalten. Alle reagieren positiv auf meinen Aufenthalt, sprechen mich auf meinen Akzent an, wollen wissen, wie ich auf La Réunion gekommen bin und wie Deutschland ist.
Jedes Mal wenn ich wieder vor etwas neuem Unbekannten stehe, zb. gestern Frisör, steht es wie eine kleine Hürde vor mir, die ich natürlich nehme. Und wenn sie dann geschafft ist, geht es mir super, ich bin erleichtert und auch stolz und die nächste Hürde ist schon gar nicht mehr so hoch. Das ging mir am Anfang mit Allem so: Baguette kaufen, Busplan erfragen, das spontane Angequatsche der Leute verstehen und reagieren, mit Verkäufern verhandeln.. Lauter simple Dinge, die nur erst einmal gemacht werden müssen, damit sie einfach werden.
Und nun bin ich da, kann diese ganzen Sachen, gehe locker auf Neues zu, will alles sehen und kennenlernen.

Montag, 19. Oktober 2009

- Dipavali: Indisch für Anfänger -

Dass La Réunion, wie der Name schon sagt, wirklich ein Aufeinandertreffen der unterschiedlichsten Kulturen, Religionen und Hautfarben ist, ist - denk ich - schon allseits bekannt.
Gestern, in St. Pierre und hat mich das Indische Fest „Dipavali“ (Betonung auf der 1. und 4. Silbe) nochmal davon überzeugt.

Dipavali heißt „Fest des Lichtes“ und ist im Hinduismus so wichtig, wie bei uns Weihnachten. Drei Tage lang wird getanzt, gefeiert und Musik gemacht und am Ende findet ein Marsch durch St. Pierre statt. Der zieht jedes Jahr unzählige Menschen auf die Straßen der größten südlichen Stadt La Réunions und auch an diesem Abend war ordentlich was los..

An der Uferpromenade sind wir erst einmal über eine indischen Bazar gegangen. In bunten Ständen und geschmückten Zelten wurden indische Traditionen für alle interessierten Nichtinder präsentiert. Da gab es den typischen goldenen Bollywood- Film- Schmuck, dicke Armbänder, Gewänder in allen Farben, Bilder, Gewürze, Schwerter (huch?) und man konnte sich mit Henna bemalen lassen.
Die knalligen Farben, die exotischen Gerüche von Gewürzen und indischen Spezialitäten, diese große Vielfalt unterschiedlicher Leute und im Hintergrund das Meeresrauschen- das war schon überirdisch! :)


Nachdem wir unsere Namen auf Tamil übersetzen lassen haben, setzten wir uns an den Straßenrand der Hauptstraße. Und BAMM!! hatte ich auf einmal das Gefühl am Hildesheimer Straßenrand vor dem Museum zu sitzen und auf den Schützenumzug zu warten. Das war echt witzig.
Nach einer Stunde Warten- die Kreolen sind ein eher langsames Völkchen- kam die Parade auch bei uns vorbei. Buntgeschmückte Wagen, tanzende Mädchen und trommelnde Jungs haben eine tolle Stimmung gezaubert und überall sah man wie wild die Fotoapparate schwenken. Meinen natürlich auch..



Es war eine einzigartige Atmosphäre und ein tolles Erlebnis, das mir gezeigt hat, wie wenig ich leider über die Kultur weiß.
Warum zum Beispiel, sieht man so viele Elefanten? Warum haben die 6 Arme? Und warum hat Licht für die Hindus so eine besondere Bedeutung? Bei Wikepedia werde ich wohl die Antworten finden, aber falls von euch jemand die Antworten weiß- her damit!

Jeder einen Taco (Teigtasche mit Fleisch, Salat und Sauce) mümmelnd, haben wir dann das abschließende Feuerwerk am Hafen bestaunt.
Nun ist Dipavali vorbei und wir können uns langsam schon weihnachtlich einstimmen. ;)
Ein paar Fotos von der Hinfahrt. Sollte ich erwähnen, dass es in einem weißen Cabrio war?? ;) Hier also Amélies und meine Fotokünste:



Donnerstag, 15. Oktober 2009

- Werwolf - Euphorie.. -

Gestern habe ich mir meinen freien Tag mit Laufen, Rumgammmeln, Musikhören nett gestaltet und mal wieder ein bisschen Power getankt.

Abends war ich mit Chef, Chefin und den Kindern auf einem Konzert in der Stadt Tampon (seltsamer Name oder? ;)) . Pierre Garand, Spitzname: Garou (franz. =Werwolf) ist ein in Frankreich ziemlich berühmter Sänger, von dem sogar ich vorher schon gehört hatte.



Das Konzert sollte draußen stattfinden und nur 2 € Eintritt kosten, deswegen bin ich davon ausgegangen, dass es in kleinem Rahmen stattfinden würde. Pustekuchen. Ein riesengroßer Platz war voll mit singenden, klatschenden und jubelnden Menschen vor einer überdimensionalen Bühne, die ich in Deutschland noch nicht gesehen habe. Jaaa, man soll dieses kleine und temperamentvolle Inselvölkchen nicht unterschätzten ;)

In der Stadt findet nämlich gerade das Blumenfest – vergleichbar mit unserem Schützenfest - statt und Garou wurde als „special Act“ eingeladen, deswegen war das Konzert auch nicht so teuer. Die Stimmung war super und es hat total viel Spaß gemacht. Das war echt der perfekte Abschluss eines freien Tages..


Rechts die Bühne, dahinter in Rot der große Rummelplatz.
Das ist der Link zu einem Lied, das den Musikstilvon Garou wiedergibt. Auf dem Konzert waren aber auch viele schnellere Lieder dabei.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

- Idiotensprache -

Die Hütte brennt, es ist schweine- heiß und wir ackern wie blöde. Deswegen komme ich immer weniger zum Schreiben.- Schlafen ziehe ich erstmal vor. Ich bitte um Verständnis. ;)

Aber ich habe gemerkt, dass ich beim Laken zusammenlegen ungeheuer gut nachdenken kann (ist ja meistens so, bei stupider Arbeit). Da kommen mir immer die besten Ideen für neue Blogeinträge, aber nach dem Essen, Weiterarbeiten und dann ins Zimmer torkeln sind sie meistens weg… Nun aber kam mir der geniale Gedanke, über die französische Sprache zu schreiben und wie sie hier verhunzt wird.
Erstmal ist mir überhaupt nicht aufgefallen, dass hier alle nuscheln als hätten sie drei Pfund Kartoffeln im Mund und an das kreative Verbinden von Wörtern, die man eigentlich gar nicht verbinden kann, hatte ich mich auch schon gewöhnt… bis ich im Bus eine Reihe vor mir einen Z’Oreille sitzen hatte: einen waschechten Franzosen, der sich mit seiner Nachbarin unterhalten hat. MANN, das war wie Musik in den Ohren. Klares, schönes Französisch mit richtigen Konjugationen und Artikeln!!!

Hier ist man eher sparsam mit niveauvoller Aussprache.
Alles ist „une truc“ (eine Sache, Ding): „Kannst du mir mal das Ding da geben?“ Da musst du halt gucken, wo sie drauf zeigen. Erinnert mich irgendwie an einige Deutsche, die dauernd „hier, äähm, dingens, weißte?“ sagen --> Daher auch die Überschrift. ;)
Denn wenn man mal übersetzen würde, wie hier gesprochen wird, wären sämtliche Französischlehrer- Ohren zerstört. Na ja, so viel zu den nicht vorhandenen Nomen.

Bei den Verben geht es ähnlich zu. „Faire“ (machen) bringt zwar unglaublich viele Ausdrücke mit sich, aber man muss es doch nicht übertreiben! Wenn es schon so ein schönes Wort, wie „améliorer“ (verbessern) gibt, brauch man nicht „faire mieux“ (stur: besser machen) sagen.
„Mettre“ (setzen, stellen, legen) wird ebenfalls, wie zu vermuten, für alles missbraucht, was man irgendwie platzieren kann.

Das ist echt doof. Da lernt man für Vokabeltests die exotischsten Wörter, schmeißt sie hier den Leuten entgegen und die verstehen sie nicht. Keiner kennt „faire de la contrebande“ (schmuggeln) und ich war so happy, dass ich es in meiner „2. Halbjahr, 12. Klasse- Hirnpartie“ wieder gefunden hatte.

Ich sag nur: Vive la France! - Das „Europa- Frankreich“ (neben good old Germany) ist eben doch das einzig Wahre!!!



Das ist übrigens die inoffizielle Flagge von La Réunion, die touristischen Zwecken dient. Sie verbindet Farbenvielfalt mit der französichen Trikolore. Die offizielle Flagge ist natürlich die Französische.
Die zweite Flagge ist die für die Region La Réunion. Alle 26 Regionen Frankreichs haben eine eigene. 22 Regionen befinden sich direkt in Frankreich. 4 sind Überseeregionen, wie La Réunion oder Guadeloupe.

Mittwoch, 30. September 2009

- zur Köchin in 6 Tagen- Yes, you can! -

Da unser Küchenchef Samuel für zwei Wochen außer Gefecht gesetzt ist, wurde mir die Ehre zuteil, mit Rico, dem zweiten Koch, die Küche zu schmeißen. Bei cooler Musik, Bruzeln, Zischen und gelegentlichen 2- Meterflammen erfahre ich alles über die kreolisch- französische Kochkunst und learning- by- doing im Bereich Salate und Desserts.
Nun bin ich eine Woche in der Küche und Rico und ich haben eben bei O-Saft und Apfelkuchen so was wie meinen Einstand als Sous-Sous-Chefin gefeiert.

Heute hab ich von Anfang bis Ende die Vorspeisen, Desserts und Salate alleine durchgezogen. Es ist es einfach incroyable (= unglaublich), was an einem einzigen Teller alles zu tun ist…und bis das alles so liegt, wie es liegen soll. Grrr, ich hab schon so manches Stück Karotte verflucht.

Bis gestern hat Rico immer noch irgendwo rumgezuppelt, da korrigiert und hier eine Tomate ausgetauscht. Manchmal wusste ich nicht, was noch auf dem Salat fehlt..
Aber heute, HEUTE, hat alles geklappt: ich weiß alle Rezepte, weiß wo ich die Zutaten dafür finde (oder wo sie am Ehesten sein können) und bin immer pünktlich mit Ricos Hauptspeise fertig. Tadadaaaa!!! :D
Mit Samuel waren wir zu dritt natürlich immer schneller fertig und so kam dann irgendwann meine Kamera ins Spiel… ;)



Mein "Büro", wenn ich um 5 Uhr anfange, Salat zu schnippeln!

Unser Entertainer, außerdem unser Kontrollinstrument über die Kellner: die Klingel. Sobald Essen für einen Tisch fertig ist, wird da drauf gehauen, der Kellner hört’s im Restaurant und kommt um die Teller abzuholen.



Meine Küchen- Kollegas mit den Baguette und Rosinenschnecken für den nächsten Morgen.

Meine ersten eigenen Fabrikationen:



- Papaya- Marmelade (weil es so eklig glibberig aussieht, wollt ich es am Anfang nicht mal probieren. Ist aber echt köstlich und nun hab’s ich es selber gemacht!!)


- Creme brulee,

- Bananenblätterteigkuchen- der wird aber noch umgedreht. ;)




- Mousse „Entre- Deux“- das beste Dessert was ich bisher gegessen hab.



- Bananenmus

Mittwoch, 23. September 2009

- über Mario Barth und unzuverlässigen Kreolen -

Habe heute von Sabrina den heißen Tipp bekommen, dass in unserem Supermarkt hier in dieser Woche vieles auf 1 Euro runtergesetzt ist. Ich gleich: „jaa, die Schokolade, die ich letzten Mal gekauft hab, war ja auch schon schlecht“. Aber letztendlich hat dann doch die Neugierde gesiegt und man weiß ja: gerade wenn man unbedingt etwas braucht, ist es am teuersten!
Heute war Shampoo im Angebot.
Kennt ihr Mario Barths’ Spruch über die Badezimmer?
‹‹ Beobachtet man die Duschutensilien des Mannes, sieht man Shampoo „for men“, damit sie auch wissen: Das ist für mich!
Guckt man im den Badezimmerschrank einer Frau, hat man dort einen Obstkorb vor Augen: da gibt’s Limetten-, Zitronen-, Aprikosen- und Apfel- und Mandarinen- Shampoo. ››

Nun jaa.. bei mir ist es natürlich nicht so extrem, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir während meines Aufenthaltes hier keine Gedanken mehr über fehlende Hygieneartikel machen muss.
Als Shampoo- und Duschgel- "odeur" habe ich Passionsfrucht, Vanille, Sonnenblume (?), Orchidee und Seide (wie geht das?) und Hafermilch und Pfirsich..
Das wäre doch ein leckerer Milchmix ;)

Eigentlich hätte ich heute aber gar keine Zeit gehabt, einkaufen zu gehen, denn ich hab gestern auf eine ganz lustige Weise die Bekanntschaft mit einem Entre- Deux- Bewohner gemacht. Weil ich ihm nicht meine Handynummer gegeben habe, wollte er mich heute sehen und wir haben uns vor dem Hotel verabredet. Entweder er hat den Weg nicht gefunden oder ihm war die Handynummer doch nicht so wichtig.
Es hat sich dann entwickelt, dass ich mit Francois darüber geredet hab und er meinte, dass die Réunionaisen oft genau so sind. Den einen Tag sagen sie zu, versprechen hoch und heilig, da zu sein und tauchen letztendlich gar nicht auf… - Zu spät wäre ja noch ok, aber gar nicht zu kommen find ich echt arm.
Ich hab nur gedacht: "Tampis" für Louic (so hieß er nämlich), denn er hat sich gestern ziemlich ins Zeug gelegt!?!

Dienstag, 22. September 2009

- Meer, Meer und noch me(e)hr Sand -

Heute war ich in Saint Gilles- les- bains, wieder mit Rico. Cool, ich wusste gar nicht, dass es hier noch mehr weiße Strände gibt… ;)
Fotooooos:



Wir haben ziemlich viel gegammelt und am Strand gelegen. Die Innenstadt ist eher ein Städtchen, ward schnell durchquert und mit einem Sandwich in der Hand wieder Richtung Strand verlassen.
Die Sonne hat richtig geknallt und – jaa bitte jetzt eure Schadenfreude- ich habe einen Sonnenbrand auf dem Rücken.
Auf der Rückfahrt habe ich in St. Pierre ein Décathlon entdeckt und wer meine Familie kennt, weiß, dass ich die Insel nicht eher wieder verlassen werde, bis ich nicht mindestens zweimal in diesem Laden war.. wie in jedem Frankreich- Urlaub, nech, Schnuckies??



Außerdem hab ich spontan mal eingetippt, was sich in den drei Wochen (oha, schon fast ein Monat) in meiner Erfahrungskiste getan hat:

Geht gut / besser:
- Einheimische verstehen
- Integrationsgefühl
- Zimmerservice, denn Routine ist alles.
- Wissen, wo was auf der Insel zu finden ist und v.a. wie man da hinkommt :D
- Meinen Akzent verbannen und den Slang imitieren.
- Einkaufen- billig und bunt! -Akzeptieren, dauernd auf der Straße angeguckt zu werden
- Schlafen- zu jeder Tageszeit.


Geht gar nicht:
- Cool bleiben, wenn man dabei ist, den letzten Bus zu verpassen.
- Vom Sitznachbarn angetatscht werden.
- Früh aufstehen (5:45), um den frühen Bus zu bekommen, um viel von einer noch fremden Stadt zu sehen. Bringt nichts, denn müde macht gar nichts Spaß!
- Das erste Mal eine Bar besuchen und sofort mit Handys gefilmt zu werden.

Sonntag, 20. September 2009

- Die gelben Teufel -

Hallo Alle zusammen.
Hier ist jetzt Hauptsaison, das Hotel platzt aus allen Nähten und da wird einem dann mal spontan ein freier Abend gestrichen. - Schwupp- steh ich mit einem Tablett in der Hand wieder im Restaurant oder wir haben 4 Stunden um 17 Zimmer auf Vordermann zu bringen.
Das macht zwar ordentlich Muckies, lässt mir aber nicht wirklich Zeit zum Schreiben, geschweige denn zum Hochstellen ins Netz, doch das ändert sich jetzt!!!!
In der letzten Woche ist nicht viel Spannendes passiert. Ich war an meinem freien Tag allein in St. Pierre, fand es ganz angenehm, nur am Strand zu liegen und ein bisschen zu bummeln. Doch dann habe ich zwei Busse verpasst, was mich zu vier Stunden Warten gezwungen und zu dem nächsten Eintrag inspiriert hat… ;)
Voilà:

Hört man in Deutschland von gelben Autos, denkt man entweder an die Post oder den ADAC, also an freundliche Menschen, die einem im Alltag helfen, kleine oder große Wünsche zu erfüllen. Guter Service, gute Leistung, zufriedene Kunden.
Hier auf La Réunion sind alle öffentlichen Busse gelb und ab heute meine persönlichen Feinde!
Diese gelben Autos sind nicht im Geringsten daran interessiert, dir auch nur bei irgendwas zu helfen.

Es gibt auf La Réunion überall wunderschöne Bushaltestellen mit dem jeweiligen HALTE- Schildchen, aber hier ist man ja sparsam mit allem und Halten ist Luxus.
Willst du den Bus verlassen, musst du in die Hände klatschen. Vielleicht hast du Glück, der Busfahrer hört dich und du kannst raus, vielleicht aber auch nicht! Vorrausschauendes oder auch aktives Busfahren nenne ich das.
Es wäre ja auch zu einfach, wenn man just an jeder HALTEstelle hält, oder?

Nun kennt ihr die Situation von innen. Den Bus von außen zum Anhalten zu bewegen, ist ebenso spannend und hat mich bereits zur Weißglut getrieben. Ich warte also auf den Bus. Der Busfahrplan ist nur Deko, mehr Richtlinie, als Regel.
Kommt ein Bus, musst du die richtige Dioptrienstärke haben, um das kleine Schild des Busbuchstaben im Frontscheibenbereich entziffern zu können. Hast du das erkannt, ist der Bus weg. Bremsen ist nicht!!
Man muss sich rechtzeitig bemerkbar machen (Aufspringen, wild Winken, panisch Hinterherlaufen, wenn nötig hinterher schreien).
Ich wusste von dieser Strategie nichts und habe deshalb gleich zwei Busse ohne mich fahren lassen. Das erklärt meine Antipathie gegenüber diesem gelben Monstrum, das sich ohnehin nur im 2-Stundentonus blicken lässt.

Aus diesem Erlebnis hab ich Folgendes gelernt: Busfahren muss man hier anders sehen, als in Deutschland!! Da du von ihnen abhängig bist, versuche dich gut mit ihnen zu stellen. Schenkst du ihnen nicht genug Aufmerksamkeit, kommt die Rache… Sie sind eben teuflisch!

Sonntag, 13. September 2009

- Teilzeit- Au- Pair -

Von Samstag bis Dienstag sind Chef und Chefin im Urlaub auf Mauritius und ich passe auf die beiden Töchter auf: Amélie (8) und Alexia (11).

Wir turnen, machen Picknick im Garten mit Früchten und Nutella, gehen schwimmen und sind heute eine Stunde mit Carnelle, dem Hund, im Wald rumgekraxelt.
Die beiden sind echt lieb, komplett verschieden und es macht Spaß, sie die ganze Zeit um sich zu haben.. Wir verstehen uns total gut und kommen immmer wieder auf neue verrückte Ideen. Gestern haben wir mit 21 Kissen eine Kissenschlacht über drei Betten veranstaltet.

Ich habe ihnen Phase 1o mitgebracht und das wird nun außerdem abends immer bis zum Umfallen gespielt... :)
Es ist eine richtig tolle Zeit und ich genieße es. :)

Ein paar Fotos will ich euch nicht vorenthalten..


Amélie, Cornelle und ich beim Pique- nique nach der Hälfte der Tour..



Erschöpfung nach Turnen und Fangenspielen.. und der Beginn der Kissenschlacht!

Donnerstag, 10. September 2009

- Faire le grand shopping -

Heute war der coolste Tag der letzten zwei Wochen!! Ich glaub, ich hab noch nie so viel Französisch an einem einzigen Tag gesprochen. Und gelacht.
Um 9 Uhr hat mich Sabrina am Hotel abgeholt. Wir hatten geplant in St Pierre ein bisschen zu bummeln. Sie hat dann aber spontan St. Louis vorgeschlagen und, weil ich das noch nicht kannte, sind wir dorthin gefahren. St. Louis ist zwar kleiner als St. Pierre, aber dafür viel gemütlicher und bunter.
Das Shopping- Verfahren der Réunionaisen verläuft wie folgt: Man betritt ein Geschäft, sucht sich etwas, das einem gefällt und .... kauft es, ohne es anzuprobieren. Da viele Oberteile grüßtenteils mit Gummizug hergestellt werden, findet man praktischerweise fast alles in Einheitsgröße. UFF. Da wirke ich doch ziemlich kompliziert mit meinem Preise- vergleichen, Hin und Her rennen, um sich 100% sicher zu sein und das Teil nach einer Stunde dann doch kaufen, oder?
Vorraussetzung für diesen Shopping- Marathon ist natürlich, dass man weiß, welches Geschäft akzeptable Preise hat. Nun ja, Sabrina wusste, wo Sold- out mit den richtigen Schnäppchen ist!! ;)
Auf jeden Fall habe ich nur wenig von meinem Taschengeld investieren müssen, um viele schöne und ausgefallene Dinge zu erstehen, die ich auch gut beim Kellnern im Restaurant tragen kann. Ein voller Erfolg, und das obwohl ich eigentlich die Letzte bin, die gerne shoppen geht. ;)


Zu den Zeitpunkt waren das die Tüten von uns zusammen.
Hinterher hatte jeder ungefähr so viel! ;)

Nach dieser Tour haben wir gegessen, 8 Euro für einen Meeeega- Monster- Teller, der noch für zwei weitere Personen gereicht hätte.
In einem kleinen Park, genau zwischen einem Süßwasserfluss und dem salzigen Meer, haben wir dann unsere Répos gemacht, den Tüteninhalt Jedem zugeordnet und nicht lange überlegen müssen, ob der Einkauf ein Erfolg war: Natürlich!!

Merveilleux, n’est-ce pas? Dort, wo sich Salz- und Süßwasser treffen..

Anschließend haben wir Sabrinas Freund von seiner Arbeitsstelle abgeholt und die beiden waren so nett, mich bei ihnen zu Hause noch auf ein Glas leckeren Ananas- Kokos Saft einzuladen . Um 16 Uhr, 7 Stunden nach Beginn dieser Tour extraordinaire (=außergewöhnlich, besonders), war ich wieder im Hotel. Eben habe ich in meinem Zimmerein bisschen Platz gemacht, damit ich mir meine Schätze nochmal genüsslich vor Augen führen kann :)


Ein super cooler Tag mit Sabrina.